100 Jahre Jubiläum. Schloss Neubeuern.

Neubeurer Knappenschar

08.05.2025
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Abschiedslied der Hinterhörer Knappenschar

Männerchor 2025

Am 8. Mai in unserem Jubiläumsjahr schaffte es unsere Musiklehrerin Christina Rothmayer etwa 20 „Knaben” verschiedenster Altersstufen spontan für ein historisches Projekt zu gewinnen. In den alten Gästebüchern von Schloss Neubeuern finden sich auch zahlreiche Noten. Schon immer waren wir neugierig, was sich hinter den kunstvollen Zeichnungen eigentlich für eine Melodie verbirgt. Eines der Lieder wurde am 23. Februar 1941 von der „Neubeurer Knappenschar” verewigt. Die Schulschließung am 13. Februar 1941 kam für alle sehr überraschend und die Vorstellung, „ihren geliebten Ort” verlassen zu müssen, war für einige Schüler sehr schmerzlich. Für viele war es durch die Umstände des Krieges gar nicht möglich – so quartierte man sie auf Gut Hinterhör in Altenbeuern ein, wo sich Baronin „Mama” von Lieven, gemeinsam mit Ottonie von Degenfeld-Schonburg und Julie von Wendelstadt, weiterhin fürsorglich um sie kümmerten. Als die Jungen von Schloss Neubeuern nach Hinterhör zogen, schrieben sie zum Abschied und zum Dank an Julie von Wendelstadt dieses Lied.

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„hol- die, hol- la- di- o”

Zunächst dachten wir, unsere Schüler könnten diesem alten Text und der einfachen „Marsch-Melodie” nicht viel abgewinnen und wären eventuell auch zu schüchtern zum Singen – schließlich sangen hier einige Jungen der Unterstufe Seite an Seite mit ihren „großen” Mitschülern. Aber – es kam ganz anders! Im Speisesaal, beim Mittagessen, sprach sich das Wort „Männerchor” schnell herum – irgendwie „cool” hier dabei zu sein. Gerade, weil es sich um ein historisches Zeitzeugnis handelte – das wollten sie gerne unterstützen. Ich habe nicht schlecht gestaunt und mein Herz schlug vor Freude, als ich miterleben durfte, wie viel Spaß alle damit hatten, als sie gemeinsam die Würde und den Zauber hochleben ließen, der von dem Gedanken an die Jungen von damals ausging. Sie waren im selben Alter wie sie und liebten „ihr Neubeuern” gleichermaßen.

Es sind Momente, wie diese, in denen man spürt, wie sehr es sich lohnt, sich für so ein Projekt einzusetzen und warum man so gerne hier in Neubeuern ist. Herzlichen Dank an Christina Rothmayer, die es immer wieder schafft,  unsere SchülerInnen zu motivieren und für solche Projekte zu begeistern – einfach das Beste aus ihnen herauszulocken.

Katrin Burkamp